Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien leisteten im Zweiten Weltkrieg freiwillig oder zwangsrekrutiert Militär- und Arbeitsdienste für die kriegführenden Kolonialmächte. Weite Teile der Welt – von Lateinamerika über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten als Schlachtfelder und blieben verwüstet zurück. Allein China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Rekruten aus den Kolonien bekamen weniger Sold und schlechtere Unterkünfte als ihre „weißen Kameraden“. Auch die Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan rekrutierten in der „Dritten Welt“; Kollaborierende kämpften von Nordafrika bis Indonesien an ihrer Seite. In der europäischen Geschichtsschreibung sind diese Aspekte und die damit verbundenen Schicksale und Lebensrealitäten fast vergessen. Die Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" präsentiert sie erstmals ausführlich.
Der Kurator Karl Rössel (recherche international e.V.) stellt die "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" in vier Videos vor und führt durch die Kapitel zu den Kontinenten Afrika, Asien und Ozeanien. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September während der Öffnungszeiten in der ehemaligen Lagerküche zu sehen.