Die Exkursion wurde vom März 2020 in den Oktober 2022 verschoben!
Unterschiedliche Orte und Aspekte der nationalsozialistischen Verbrechen haben bis heute keinen adäquaten Platz in der gesellschaftlichen Erinnerung eingenommen. Viele Schauplätze stehen „im
Schatten“ von Auschwitz-Birkenau, das als Symbol des Holocaust gilt.
Hierzu zählt im Besonderen die Tatorte der als „Aktion Reinhard“ bezeichneten Ermordung von mehr als 1,7 Millionen überwiegend polnischen Jüdinnen und Juden, allen voran die ehemaligen Mordlager
Sobibor, Belzec und Treblinka.
Auch zehntausenden deutsche Jüdinnen und Juden fielen dem Massenverbrechen im Generalgouvernement zum Opfer. Sie waren überwiegend zwischen März und Juni 1942 in den Distrikt Lublin deportiert
worden und wurden nach einer meist kurzen Zwischenstation in sogenannten „Transitghettos“ in die Mordlager verschleppt.
Die Exkursion in die Region Lublin soll dieses oft vergessene Kapitel des Holocaust näherbringen und wird unterschiedliche Aspekte des deutschen Mordprogramms im besetzten Polen thematisieren. Neben der Geschichte des ehemaligen Ghettos in Lublin widmen wir uns den Erinnerungsorten der beiden Vernichtungslager Sobibor und Belzec sowie der Gedenkstätte Majdanek.
Ein besonderer Blick gilt den deutschen Tätern in den Mordlagern. Vor ihrer Versetzung nach Polen erlernten sie ihr tödliches Handwerk in den Mordstätten der sogenannten „Euthanasie“. In diesem ersten nationalsozialistischen Massenverbrechen wurden zwischen Januar 1940 und August 1941 im gesamten Reichsgebiet ca. 80.000 Menschen ermordet, die als psychisch und unheilbar krank galten oder als „behindert“ klassifiziert wurden. Ein Vortragsabend im Vorfeld der Reise wird die Kontinuität im NS-Mordprogramm nachzeichnen und den Bogen in unsere Heimatregion thematisieren.
Weitergehende Informationen und Anmeldung:
Michael Freitag-Parey, Gedenkstätte Lager Sandbostel, 04764-22 54 810, m.freitag-parey@stiftung-lager-sandbostel.de
Programm: Exkursion zur Aktion Reinhard, in die Region Lublin, PL (24. - 30.10.2022)
Leitung: Andreas Kahrs, Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V.
Unterbringung 25. – 29.: Hotel Victoria, Prezydenta Gabriela Narutowicza 58/60, 20-016 Lublin, Polen
Unterbringung 24.-25./29.-30.: Hotel Poznański, Poznań
Montag, 24.10
Anreise mit Übernachtung in Poznań
Dienstag, 25.10.
Weiterreise nach Lublin.
Ankunft ca. 15 Uhr.
16.00-18.00: Programmauftakt
Einführung und Programmauftakt. Rahmendaten „Aktion Reinhard“. Powerpoint-Präsentation mit Karten und Tagesplan.
Mittwoch, 26.10.
9.00 – 12.30: Geschichte des Lubliner Ghettos. Jüdische Geschichte Lublin und deutsche Besatzung.
Mittagspause in der Altstadt
15.00 – 17.30: Lublin als Ort der Täter. Strukturen „Aktion Reinhard“. Orte und Institutionen. Deutsche Besatzung im Generalgouvernement.
anschließend: Auswertungsrunde
Donnerstag, 27.10.
08.00: Abfahrt nach Izbica.
09.00 – 11.00: Rundgang zur Geschichte des Transitgettos Izbica und den Transporten aus dem Reichsgebiet.
Pause und Weiterfahrt nach Belzec
12.30 – 16.30: Belzec als erstes Mordlager. Führung zur Geschichte des Lagers und Zeit in der Gedenkstätte/ der Ausstellung
Freitag, 28.10.
08.30: Fahrt nach Chełm
09.30 – 11.00: Besuch des Gedenkort für die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen im Wald Borek. Zwischenstopp und Pause am Bahnhof Chełm und Weiterfahrt nach Sobibor.
13.00 – 15.30: Rundgang in der Gedenkstätte Sobibor
Ca. 17.00 Rückfahrt nach Lublin (Ankunft ca. 18.30 Uhr)
Samstag, 29.10.
Auschecken aus dem Hotel
09.00: Fahrt zum ehemaligen Lager „Alter Flugplatz“
10.30 – 13.30: Führung durch die Gedenkstätte Majdanek.
Mittagspause Altstadt
Abfahrt nach Poznań + Übernachtung.
Sonntag, 30.10.
Rückkehr nach Sittensen
Kosten:
535,00 EUR (Unterbringung im Doppelzimmer)
615,00 EUR (Unterbringung im Einzelzimmer)
Leistungen:
Übernachtung, Frühstück + Lunchpaket, Referenten, Reiseleitung, sämtliche Eintrittspreise, Hin- und Rückreise, Transfers vor Ort (Achtung: Das Abendessen ist - an allen Tagen - nicht im Preis enthalten. Ebenso wenig die Verpflegung während der Hin- und Rückreise)
An- und Abreise:
In drei Kleinbussen (9-Sitzer)