Mit Beginn der 1970er-Jahre etablierten sich in Sandbostel zunächst Formen öffentlicher, "nicht störender" Erinnerungen an das Kriegsgefangenenlager, deren Fokus vor allem auf der Versöhnung lag. Auf der "Kriegsgräberstätte Sandbostel", dem ehemaligen Lagerfriedhof, fanden regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt. Neben Kranzniederlegungen am Totensonntag fanden 1972 und 1973 auf Einladung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge die ersten Internationalen Jugendworkcamps statt.
Ende der 1970er-Jahre begann dann aber auch in der Region um Sandbostel eine neue, zivilgesellschaftliche Geschichtsbewegung, den Nationalsozialismus auf lokaler Ebene zu erforschen und dabei auch lokale Verantwortlichkeiten und Verstrickungen zu thematisieren. Diese Bewegung stellte sich bewusst in einen politischen und antifaschistischen Kontext. Seit 1980 wurde die Forderung nach einer Gedenkstätte am historischen "Ort der Tat" öffentlich erhoben. Im Vordergrund standen dabei zunächst die hier ums Leben gekommenen KZ-Häftlinge, später kam als weitere Opfergruppe die sowjetischen Kriegsgefangenen hinzu. Die Initiativen erfuhren vor Ort große Ablehnung und wurden als kommunistisch unterwandert stigmatisiert.
Anfang der 1990er Jahre wurde dann mit der Gründung eines Geschichtsvereins und der ersten wissenschaftlichen Publikation über das Stalag X B Sandbostel der beiden Autoren Werner Borgsen und Klaus Volland die Forderungen fundierter. Vor Ort wurde eine Gedenkstätte aber weiterhin abgelehnt. Zwar setzte in der Folge eine stetig zunehmende Aktivität des Gedenkstättenvereins ein, auf kommunaler Ebene aber gab es einen Stillstand.
Ende 2004 wurde die Debatte um eine Gedenkstätte in Sandbostel verstärkt und polarisiert in der Öffentlichkeit und mehreren Zeitschriften ausgetragen. Der ehemalige französische Kriegsgefangene Bernard le Godais machte sich zum Fürsprecher einer Gedenkstätte am historischen Ort. Einen noch stärkeren medialen und überregionalen Einfluss hatte der Hamburger Unternehmer Ivar Buterfas, der in der Zeit des Nationalsozialismus als Jude verfolgt worden war. Buterfas skandalisierte den Umgang der Gemeinde Sandbostel und der Kommunalpolitik mit dem ehemaligen Lagergelände und forderte vehement die Einrichtung einer Gedenkstätte. Er setzte auf Konfrontation statt auf Kompromiss. Aufgrund der heftigen, teils emotional geführten Debatte in der Öffentlichkeit setzte das Land Niedersachen daraufhin zwei Moderatoren ein, die in zahlreichen Gesprächen zwischen den Akteuren zu vermitteln versuchten.
Als Ergebnis dieser Schlichtung wurde Ende 2004 die Stiftung Lager Sandbostel gegründet, die auf einer möglichst breiten politischen und gesellschaftlichen Trägerschaft aufbaute. Das erklärte Stiftungsziel war die Errichtung einer Gedenkstätte am historischen Ort.
Um dieses zu realisieren konnten 2005 etwa 10% des ehemaligen Lagergeländes mit einem bundesweit einmaligen Barackenbestand erworben werden. 2007 begannen Mitglieder der verschiedenen Stiftungsträger mit hohem ehrenamtlichem Engagement erste Aufräum- und Sicherungsarbeiten an der völlig maroden Bausubstanz. Nachdem Fördergelder akquiriert werden konnten, ein Projektkoordinator für den Aufbau der Gedenkstätte eingestellt und parallel dazu 2007 eine erste provisorische Gedenkstätte am historischen Ort eingerichtet wurde, setzte eine zunehmende Professionalisierung der Gedenkstättenarbeit ein. Mit weiteren Fördermitteln wurde die gesamte Bausubstanz denkmalgerecht saniert und eine große zweigeteilte Dauerausstellung zur Geschichte und Nachgeschichte des Stalag X B erarbeitet.