Das Archiv der Gedenkstätte Lager Sandbostel bewahrt Dokumenten, Fotos, Kunstwerke und Objekte zur Geschichte und Nachgeschichte des Kriegsgefangenenlagers (Stalag) XB Sandbostel auf.
Dokumente
Da kurz vor und nach der Befreiung des Stalag XB nahezu der gesamte Aktenbestand vernichtet wurde, gibt es kaum lagerzeitliche Dokumente wie beispielsweise Personaldokumente oder
Abrechnungsunterlagen. Zur Erforschung der Geschichte des Stalag XB mussten daher zum größten Teil auf Parallel- und Analogüberlieferungen aus anderen Archiven zurückgegriffen werden.
Die Grundlage des Archivs bilden Sammlungen von Historikerinnen und Historikern, die zur Geschichte des Stalag X B geforscht haben, sowie Abgaben von Privatpersonen.
Im Zuge der Ausstellungserarbeitung konnten 2011-2013 viele bisher nicht zugängliche oder nicht bekannte Bestände in nationalen und internationalen Archiven erschlossen werden. Diese Bestände
sind meist digital im Bestand der Gedenkstätte vorhanden und werden sukzessive in das Archiv eingepflegt.
Das Archiv steht der Forschung und der öffentlichen Nutzung im Rahmen der datenschutzrechtlichen Bestimmungen zur Verfügung. Bei einem geplanten Besuch des Archives oder der Bibliothek ist eine
Anmeldung unter der Telefonnummer +49 (0)4764-22 54 810 oder per E-Mail an archiv(at)stiftung-lager-sandbostel.de notwendig.
Samlungen und Datenbanken
Im Archiv der Gedenkstätte befinden sich darüber hinaus mit den Foto-, Zeichnungs- und Objektbeständen mehrere Sammlungen die aus allen Nutzungs- und Nachnutzungsphasen des Stalag XB stammen
(Kriegsgefangenenlager, britisches Internierungslager, Notaufnahmelager für jugendliche Flüchtlinge aus der DDR).
Ein Teil der Artefakte die aus mehreren archäologischen Grabungen stammen können in der Datenbank recherchiert werden:
https://citizen-science.stiftung-lager-sandbostel.de/
Die Datenbank wird zur Zeit beständig um Neuaufnahmen von Funden ergänzt.
Zu den Sammlungen gehören über 1.000 Fotografien und über 100 Zeichnungen, die in verschiedenen Gattungen (offizielle Wehrmachtsfotografien, „Knipserfotos“ von Wachsoldaten und heimlich aufgenommene Fotografien von Kriegsgefangenen und Militärinternierten) einen visuellen Einblick in den Alltag der Kriegsgefangenen, aber auch der Wachsoldaten bieten. Bei den Fotografien und Zeichnungen handelt es in der Regel um Kopien, Scans oder Repros.
Weiterhin befinden sich in dem Sammlungsbestand etwa 30 kunsthandwerkliche Arbeiten von Kriegsgefangenen, die oftmals gegen Nahrungsmittel getauscht wurden, etwa 20 Bilder und Gemälde.
Archivbestände